Bisschen frech, oder?
Frech von mir zu behaupten, du seiest langweilig.
Du hängst dich rein. Recherchierst. Investierst Unmengen an Zeit. Gibst alles. Und jetzt komm ich und behaupte: Du bist langweilig!
Die Wahrheit ist:
Du bist nicht langweilig. Kein bisschen. Aber vielleicht deine Texte. Dein Content. Deine Blogartikel.
Vielleicht wünschst du dir mehr „Du“ in deinen Texten?
Vielleicht klingen deine Blogposts alle gleich (langweilig)?
Oder dir fehlen die Worte? Du weißt nicht, was du schreiben sollst.
Egal, was es ist.
Es ist nicht schlimm.
Im Gegenteil.
Du bist gerade dabei etwas zu verändern.
Auch, wenn es sich (noch) nicht so anfühlt.
Stephen King hat hier nichts verloren
Ich muss dich warnen:
Das ist kein klassischer Schreibstil-Ratgeber.
In diesem Artikel ist kein Platz für millionenfach gehörte Schreib-Ratschläge. Hier geht es um die Basis. Eine Grundlage schaffen, auf der alles aufbaut.
Du findest hier keine Regeln wie „Show don’t tell“ (Zeigen, nicht erzählen), vermeide Adjektive oder meinen Liebling: streiche Füllwörter. Hier gibt es auch keine Schreibtipps von Autorenlegende Stephen King – sorry Stephen!
Wenn du diesen Satz liest, ist das ein gutes Zeichen.
Du bist noch hier und möchtest wissen, wie du deinen ganz persönlichen Schreibstil findest.
Legen wir los.
Lass dein Einhorn von der Leine
Du hast richtig gelesen.
Lass dein Einhorn von der Leine, anstatt deine Katze vorzuschicken.
Bevor du verwirrt wegklickst, lies weiter.
Katzen (und Babys) werden im Internet geliebt. Zurecht. Ich schau mir auch gerne Katzenvideos an.
Mit Katzen kannst du nichts falsch machen.
Es gibt unendlich viele Videos und Bilder. Tausendfach gesehen.
Aber was ist mit Einhörnern?
Einhörner sind selten. Sie stechen aus der Masse hervor. Sie sind einzigartig. Fallen sofort auf.
Doch das macht sie angreifbar.
Katzen mag jeder. Einhörner nicht.
Aber warum erzähl ich dir das?
Weil du „Katzen“ veröffentlichst anstatt „Einhörner“.
Jedes Mal bevor du deinen Text online stellst, zögerst du.
Du schreibst nicht das, was du eigentlich schreiben willst, sondern redest um den heißen Brei.
Benutzt Standardwörter, weil die jeder benutzt. Du schreibst über allgemeines Blabla und traust dich nicht an heikle Themen. Versteckst dich hinter Lügen, um die Wahrheit zu vermeiden.
Und warum ist das so?
Warum veröffentlichst du langweilige Inhalte?
Weil du Angst hast.
Du hast Angst, dass es jemanden nicht gefällt.
„Die meisten Menschen haben vor einer Wahrheit mehr Angst
als vor einer Lüge.“
ERNST FERSTL
Ich kann dich verstehen. Um dich selbst zu schützen, nimmst du in Kauf langweilig zu sein. Du bist nur sicher, wenn du niemanden zeigst, wie verletzlich, anders oder selten du bist.
Die traurige Ironie.
Dieses Versteckspiel ist gefährlich.
Besonders für dein Unternehmen.
Wenn du langweilig bist – stinknormaler Durchschnitt – sprichst du niemanden an. Niemand greift dich an. Und niemand bewundert dich.
Niemand fällt auf wie gut du auf deinem Gebiet bist.
Und niemand hat Interesse bei dir zu kaufen.
Warum auch?
Wenn du wie jeder bist, warum sollte ein User bei dir buchen?
Sei eine gute Freundin
Wie heißt der Mensch, dem du alles erzählen kannst?
Dein bester Freund? Dein Partner?
Stell dir vor, du schreibst dieser Person eine E-Mail.
Zögerst du deine Gefühle offen zu zeigen? Sprichst du etwas nicht aus, weil es deine Meinung ist und nicht die der Allgemeinheit? Lügst du, um die Wahrheit zu verstecken?
Vermutlich nein.
Und das hat einen guten Grund.
Euch verbindet vertrauen.
Doch das war nicht immer so.
Am Anfang eurer Beziehung war es nur ein winzig kleiner Samen. Aus dem Samen wurde ein Trieb. Und aus dem Trieb ein großer, kräftiger Baum.
Doch wie erreichst du das bei deinen Lesern?
Indem du deine Maske abnimmst und anfängst Samen zu sähen.
Nicht jede Pflanze wird wachsen, dass muss sie auch nicht. Du kannst nicht jedem gefallen. Genauso wenig wie du mit jedem befreundet sein willst, willst du auch nicht jeden als Kunden.
Sondern nur Kunden, die dich wertschätzen. Gerade weil du bist, wie du bist.
Alles, was du brauchst, liegt bereits in dir
Auf der Suche nach dem heiligen Gral durchforstest du 100 Schreibratgeber. Verschlingst 1.000 Blogartikel. Und schreibst 20 Notizbücher voll.
Und wozu das Ganze?
Um am Ende ernüchternd festzustellen:
Anstatt einfacher, wird das Schreiben schwerer.
Du hast die Schnauze voll.
Du willst den Menschen wirklich helfen. Du willst für sie da sein. Aber niemand interessiert sich für deine Texte.
Wie auch?
Du selbst findest deine Blogposts langweilig. Nichtssagend.
Kopf hoch!
Mir ging es auch so.
Bis ich erkannt habe, dass das was ich verzweifelt Suche, bereits in mir liegt.
Meine Stimme.
Du versteckst dich schon so lange hinter Schreib-Regeln, dass du vergessen hast wie es war ehrlich zu sein.
Wie es war, du zu sein.
Leg Bücher und Ratgeber beiseite. Geh einen Schritt zurück. Stell dich deiner Angst.
Und dann …
Verlasse deine Komfortzone
Beende die Ära von langweiligen Texten und schreib mit deiner eigenen Stimme.
Schreib ehrlich, unerschrocken und mutig. Auch, wenn es Menschen stört. Auch, wenn sie dich dafür nicht mögen.
Es geht nicht darum, laut zu sein. Es geht darum, echt zu sein.
Ich weiß, es ist schwer die sichere Komfortzone zu verlassen. Es ist mühsam und beängstigend.
Stell dir vor, du musst dich nie wieder verstecken oder zum Schweigen zwingen. Nie wieder zweifeln, ob du etwas schreiben darfst. Kein Hadern, mit dir selbst, ob du gemocht wirst. Und kein Verbergen deiner eigenen Stimme.
Stattdessen bewegst du mit deinen Texten etwas.
Anstatt Kunden zu langweilen, hilfst du ihnen.
Anstatt dich wegzuklicken, buchen sie dich.
Anstatt jeden anzuziehen, ziehst du Kunden, an die dich respektieren.
Anstatt in der grauen Masse unterzugehen, wirst du gesehen.
Warum?
Weil deine Leser eine Beziehung zu dir aufbauen können. Denk an den Samen des Vertrauens. Er kann anfangen zu wachsen.
Lass dich nicht aufhalten, wenn Unsicherheit & Zweifel wieder zuschlagen.
Es ist ein Prozess.
Fang mit kleinen Schritten an.
Streich rigoros alle Wörter, die du nie benutzt. Ersetzte sie durch Wörter, die du oft sprichst. Du findest etwas scheiße? Dann schreib das. Genauso. Du warst Wandern und hattest keine Zeit einen Newsletter zu schreiben? Nimm es als perfekte Einstieg für deinen nächsten Newsletter: „Hast du gestern meinen Newsletter vermisst? Dafür gab es einen triftigen Grund …“
Du baust deine Persönlichkeit in deine Texte ein und versteckst sie nicht. Menschen lieben persönliche Geschichten.
Sobald du dich sicher fühlst. Und du deinen Schreibstil genießt, kannst du an ihm weiterarbeiten. Mit Regeln. Mit Schreibtipps. Mit Onlinekursen.
Glaub an dich, so wie ich an dich glaube.
Wenn du die Angst einmal besiegt hast. Besiegst du sie immer wieder.
Du bist eine großartige Bloggerin, du musst es nur zulassen.
Und wenn du irgendwo ins Stolpern kommst, ich bin hier und helfe dir.
Liebe Stephanie
Von ersten Satz bis hin zum letzten Wort hang ich an deinen Beitrag.
Ich liebe es zu schreiben und weiss auch das ich nicht schlecht in dem bin wie ich schreibe. Doch jedes Mal wenn ich eine Rohfassung geschrieben habe, merke ich wie schlecht meine Grammatik und Rechtschreibung ist. Dann kommt die Unsicherheit, danach das ich dich nicht schreiben kann, ich überarbeite es trotzdem und dann denke ich, dass es langweilig ist.
Deshalb habe ich auch noch nichts veröffentlicht.
Deine Worte haben mir wieder gezeigt, dass ich wirklich mit meinen Artikeln den Menschen zu ihren Genesungsweg führen möchte.
Ich werde versuchen meine Unsicherheit zu überwinden.
Durch die Grammatik und Rechtschreibungsprobleme werde ich wohl noch lange ein extra Durchgang machen, aber so lernt man ja auch dazu.
Vielen Danke für den Beitrag.
Yvette
Liebe Yvette,
vielen Dank für deine ehrlichen & wundervollen Worte.
Ich kann deine Unsicherheit gut verstehen. Aber genau das zeigt, dass dir deine Leser nicht egal sind. Du willst nicht irgendetwas veröffentlichen, sondern deiner Community wirklich helfen. Und das ist bewundernswert.
Glaube an dich und du wirst mit jedem Text, den du schreibst, sicherer und sicherer.
Alles Liebe,
deine Stephanie