Lass mich raten…
Du starrst auf deinen Bildschirm. Alles, was du siehst – ein blinkender Cursor. Unruhe steigt in dir auf.
Du solltest schreiben. Jetzt. Sofort.
Aber …
Dein Kopf ist leer. Als hätte jemand den Stöpsel gezogen. Und den gesamten Inhalt weggespült.
Nein. Das ist kein kleiner Durchhänger. Es ist viel schlimmer.
Schreibblockade.
Verzweifelt versuchst du nicht an deine lange To-do-Liste zu denken. Du zwingst dich konzentriert zu bleiben. Deine Gedanken drehen sich im Kreis. Du versuchst zu schreiben. Aber mit jedem Wort werden die Zweifel größer, dass alles, was du schreiben könntest, einfach nur schrecklich ist.
Du weißt, du musst weitermachen, aber wie?
Wie bekommst du deine Schreibblockade in den Griff?
„Texterin zu sein bedeutet nicht nur zu tippen. Es geht auch darum, die Achterbahnfahrt der kreativen Reise zu überleben.“
JOANNA PENN
2 Ursachen für Schreibblockaden
Schreiben erfordert Einsatz. Konzentration. Energie.
Du füllst ein weißes Blatt Papier mit Wörtern und hoffst, dass sie etwas bedeuten.
Dass sie überzeugen. Unterhalten. Motivieren. Dass sie Herzen von Menschen berühren. Und dass diese Wörter Leben verändern.
Schreiben ist richtig harte Arbeit.
Auch wenn es uns nicht gefällt. Die Ursache für Schreibblockaden liegt in uns.
Das perfekte Gegenmittel?
Selbsterkenntnis.
Wenn du weißt, was dich vom Schreiben abhält, kannst du einen Weg finden, die Blockade zu lösen.
Es gibt zwei Arten von Schreibblockaden:
1. Ursache: Äußere Blockaden – das echte Leben
Finanzielle Sorgen. Krankheit. Kinderbetreuung. Stress.
Faktoren, die nicht spurlos an dir vorübergehen und dich bei deiner kreativen Arbeit behindern.
Manchmal hilft es, sich in den Worten zu verlieren. Ablenkung zu schaffen. Sich durchzukämpfen. Hoffnung zu schöpfen.
Manchmal hilft es nicht.
Dann ist es Zeit, dich zurückzuziehen. Eine Pause vom Schreiben einzulegen. Durchatmen. Dir etwas Gutes tun. Weinen. Spazieren gehen. Ein heißes Bad. Gespräche führen.
Und erst wieder mit dem Texten beginnen, wenn du einen klaren Kopf hast.
Egal, wie lange das dauert.
Du bist es wert.
2. Ursache: Interne Blockaden – dein emotionaler Zustand
Wie du Schreibblockaden ein für alle Mal überwindest
Der Haken: Es gibt keine pauschale Lösung. Kein „So wirst du in 7 Schritten deine Schreibblockade los“.
Ich habe mit vielen Schreibblockaden gekämpft. Und jeder Sieg sah anders aus. Der Trick besteht darin, etwas zu finden, das für dich funktioniert.
Das heißt – fang an Sachen auszuprobieren. Manchmal hilft: je ausgefallener, desto besser.
Bereit deiner Schreibblockade mächtig in den Hintern zu treten?
30 ungewöhnliche Wege, deine Schreibblockade zu lösen
1) Kauf dir ein Flugticket
2) Raus aus deiner Nische
3) Lass den Einstieg links liegen
„Wenn ich gefragt werde: Wie schreiben sie? Antworte ich ohne zu zögern: Ein Wort nach dem anderen.“ STEPHEN KING
4) Spüle dein Geschirr ab
Wann hast du die besten Einfälle?
Lache nicht.
Mir kommen die fantastischsten Ideen, wenn ich für kleine Bloggerinnen muss.
Aber was steckt dahinter?
Unser Gehirn muss sich entspannen, bevor eine Idee entsteht. Auf den Bildschirm starren und Druck ausüben, ist dagegen nicht förderlich.
Was ist es bei dir?
Eine heiße Dusche? Das Staubsaugen deiner Wohnung? Oder bügeln?
Wichtig: entspanne dich.
5) Plan eine Route
Schon mal erlebt, dass sich ein Pilot verflogen hat?
Nein…
Das hat einen Grund.
Jeder Pilot folgt einem exakten Flugplan, der vor dem Start festgelegt wird.
Und warum erzähle ich dir das?
Weil du eine Route für deinen Blogartikel brauchst. Wenn du einfach drauflosschreibst, besteht die Gefahr, dass du dich verirrst.
Und deine Leser dazu.
Lege dich fest.
Wo willst du hin? Was ist das Ziel deines Artikels? Die Botschaft? Wie lauten die Zwischenüberschriften?
Stecke Punkt für Punkt ab.
Und bringe dich (und deinen Leser) sicher von A nach B.
6) Äpfel und Birnen gehören nicht zusammen
Schreiben. Löschen. Schreiben. Löschen. Ergänzen.
Das kostet nicht nur viel Zeit, es stört deinen Schreibfluss immens.
Mit jedem Klick auf die Löschtaste fühlst dich unsicherer und findest immer schwieriger in den Text zurück.
Worauf will ich hinaus?
Schreiben und Editieren sind zwei unterschiedliche Aufgaben.
Trenne sie strikt voneinander.
7) Der erste Entwurf ist Mist
Ich hatte noch keinen, der es nicht war.
Und das ist okay. Es ist der erste Entwurf.
Nicht mehr und nicht weniger.
David Ogilvy sagt: „Ich bin ein mieser Texter, aber ich bin ein guter Redakteur. Also mache ich mich an die Arbeit, meinen eigenen Entwurf zu bearbeiten.“
Akzeptiere, dass dein erster Entwurf beschissen ist. Und dann erschaffst du aus deinem Misthaufen etwas Großartiges.
Du bist nämlich auch eine verdammt gute Redakteurin.
8) Lass deine Persönlichkeit ans Steuer
Wir alle lieben und wollen Anerkennung.
Leider ist uns dafür jedes Mittel recht.
Auch wenn das heißt, deine eigene Stimme zu leugnen.
Du wirst zu Everybody’s Darling. Das ist toll, wenn du auf Durchschnitt stehst. Auf den Einheitsbrei, den jeder schreibt.
Ich meine es ernst:
Verbiege dich nicht für Anerkennung und Lob.
Steh zu dir und deiner Schreibstimme.
Und finde deinen eigenen Schreibstil.
9) Sei Badwoman
Willst du eine bessere und widerstandsfähigere Bloggerin werden?
Dann nutze deine Schreibblockade, um Klarheit zu gewinnen.
Wie machst du das?
Sei deine eigene Superheldin.
Stell dich deiner Angst.
Blockaden sind Zeichen deines Körpers, dass etwas nicht stimmt.
Wovor hast du Angst?
Was hält dich vom Schreiben ab?
Welche Zweifel hast du?
Mit dieser Erkenntnis kannst du deinen Schreibprozess neu beleuchten. Und Änderungen vornehmen, um dir das Schreiben angenehmer zu gestalten.
Ob das Schreiben einfacher wird?
Ja.
Fordert es noch Mut?
Ja.
Schreiben fordert immer Mut.
Mut für seine Überzeugung einzustehen.
Aber genau das macht dich zu Badwoman.
„Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Sondern obwohl du Angst hast, es trotzdem zu tun.“ UNBEKANNT
10) Gib dir nur 5 Minuten
11) Geh einen Schritt zurück
12) Folge deiner Intuition
13) Tschüss Trubel
14) Verpflichte dich jeden Tag
15) Balsam für die Seele
16) Ballast abwerfen
17) Trödelst du noch rum?
Du sollst nicht strenger zu dir sein.
Oder noch härter arbeiten.
Lass es mich erklären:
Der Professor Robert Boice hat in einer Studie herausgefunden, dass Menschen, die zum Schreiben gedrängt wurden, produktiver waren. Sie mussten zu einer festgelegten Zeit schreiben. Die andere Gruppe verfügte über eine freie Zeiteinteilung. Aber waren unmotivierter.
Nutze diesen Vorteil für dich.
Setze dir eine Deadline.
Und halte sie ein.
18) Tauch in die Mafia-Kreise ein
Hand aufs Herz.
Keine Lust zum Schreiben?
Vielleicht ist dein Anreiz nicht groß genug.
Reden wir über die wichtigen Dinge:
Wofür bist du bereit, 500-1000 Wörter zu schreiben?
Für einen großen Strauß Blumen?
Ein heißes Bad mit flackerndem Kerzenlicht?
Ein neues Buch?
Sushi von deinem Lieblingsjapaner?
Mach es dir nicht zu einfach. Ein großer Preis fordert ein großes Ziel.
Und dann schreibst du…
Mit deiner Beute vor Augen.
Schlüpfe in die Rolle des Paten.
Werde zu Don Vito Corleone – einer der mächtigsten Mafiabosse.
(zumindest auf der Leinwand)
19) Lass Emotionen regnen
20) Girls just wanna have fun
21) Liefere deinem Gehirn Zündstoff
22) Hör auf für deine Leser zu schreiben
23) Du kannst das
24) Wer sagt hier was von verbiegen?
25) Erschaffe dir was Neues
26) Zünde deinen Treibstofftank
„Wir brauchen etwas, das uns antreibt. Manchmal reicht bereits eine Tasse Kaffee.“ HELMUT GLASSL
27) Lass alles stehen und liegen
Hast du in der letzten halben Stunde 3 Pausen gemacht? Und bist keinen Buchstaben weitergekommen? Dann benötigst du mehr. Nein, nicht mehr Pausen – sondern mehr Abstand. Lass deinen Text liegen. Ein paar Stunden. Eine Nacht. Gönne deinem Gehirn den Abstand und die Erholung, die es braucht.
28) Recherchier weniger
Nur um eins klarzustellen. Da steht „weniger“ und nicht „gar nicht“. Recherche ist wichtig. Aber rückt in den Hintergrund, wenn du sie als Ausrede benutzt. Wenn du dich vor deiner eigentlichen Aufgabe – dem Schreiben – drückst. Dir fehlt eine Information? Füge einen Platzhalter ein und schlag später nach. Erst schreiben, dann recherchieren.
29) Spicken erlaubt
Dir fehlt ein origineller Einfall? Dann lies andere Blogs. Studiere das Inhaltsverzeichnis. Sammle Ideen für deinen Blogbeitrag. Und notiere sie. Falls es kein Inhaltsverzeichnis gibt, nutze die Zwischenüberschriften. Welche Ideen kannst du für dich verwenden? Schau dir die Idee ab. Nicht den Text. Den Inhalt deines Artikels erstellst du (natürlich) selbst.
30) Sie ist nicht für immer
Sich einer Sache bewusst zu machen, kann bereits der Durchbruch deiner Schreibhemmung sein. Aber wie meine ich das? Erinnere dich an deine letzte Schreibblockade. Wie hat es sich angefühlt? Als könntest du nie wieder schreiben? Als wäre es endgültig? Für immer? … und plötzlich hat sich etwas verändert. Die Erde hat sich weitergedreht und die Worte sind zurückgekommen. Du wirst wieder schreiben. Deine Schreibblockade ist nicht für immer.
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