Blöde Kreativität.
Alleine bei dem Wort Kreativität stellt es dir die Nackenhaare auf. Wie zum Teufel sollst du kreativ sein, wenn dir eine 10 m lange To-do-Liste am Hintern klebt?
Erkennst du dich gerade wieder?
War da ein leichtes Kopfnicken? Du bist damit nicht alleine. Ich kenne das Gefühl von „sollen“ und „müssen“ nur zu gut.
Und am besten alles jetzt. Genau in diesem Moment.
Atmen wir gemeinsam durch.
Bevor wir uns dieser harten Nuss widmen, fangen wir mit einer einfachen Frage an:
Was ist kreatives Schreiben?
Kreatives Schreiben ist jede Form des Schreibens, die du mit deiner Kreativität ausfüllst.
Und was soll das heißen?
Du lieferst fesselnde Texte. Es gibt kein richtig oder falsch. Nur effektiv oder ineffektiv. Kreativität ist, was du daraus machst.
Denk an ein Gemälde. Nehmen wir Der Schrei von Edvard Munch. Kunst ist Geschmackssache. Kreativität auch.
Dem einen Leser gefallen deine Blogartikel. Und der andere findet sie … Du weißt schon. Es spielt keine Rolle, ob du für ein E-Book textest oder für Social-Media-Beiträge. Deine Fantasie ist überall gefragt.
Der Zweck ist, etwas auszudrücken.
Gefühle.
Gedanken.
Oder Emotionen.
Anstatt deine Leser nur zu informieren, unterhältst du sie. Du klärst auf. Regst zum Nachdenken an. Motivierst und inspirierst sie. Du bietest ein Erlebnis. Etwas, das sie nicht vergessen.
Kurz:
Du schreibst nicht einfach.
Du kreierst.
Formulierst.
Erschaffst.
Und das alles mit deinem Kopf. Indem es vor kreativen Ideen nur so sprüht.
Klingt erst mal toll, oder?
Doch da liegen immer noch viele Fragezeichen rum…
Wie du kreatives Schreiben lernst
Sei einfach du.
Ich weiß, das ist nicht einfach. Vielleicht hilft es dir, nur bewusst zu machen, dass deine Einstellung der Schlüssel ist.
Und du nicht alleine bist.
Da, wo du stehst, stand ich auch. Mit all den Zweifeln und Fragen im Kopf.
Tief im Herzen bist du Coach.
Yogalehrerin.
Business-Beraterin.
Eine Unterstützerin.
Und Begleiterin.
Du hilfst Menschen ihre Hürden zu überwinden. Und doch steckt in dir eine Texterin.
Ich weiß das.
Woher?
Weil du, du bist.
Dich gibt es nur 1x auf der Welt.
Wie du sprichst.
Wie du denkst.
Wie du fühlst.
Niemand hat dein Wissen. Kennt deine Geschichten. Hat deine Erfahrungen. Das sind die Grundpfeiler deiner Kreativität.
Und wie bekommst du Zugang dazu?
Mit viel Übung, wertvollen Tipps und einer großen Portion „Sei du selbst“.
Lass dich nicht blenden von Perfektion.
Große Schriftsteller und Texter haben auch klein angefangen.
Kreatives Schreiben (dein Ideenreichtum) ist nichts, was dir von heute auf morgen zufliegt. Je öfter du übst, umso besser wirst du.
Und warum damit nicht gleich starten?
Bereit, die Tür zu deiner Kreativität aufzustoßen?
„Um ein Leben voller Kreativität zu leben,
müssen wir unsere Angst vor dem Versagen ablegen.“
JOSEPH PIERCE
Tipp 1: Schreibe, wie du sprichst
Du kennst bestimmt einen Autor dessen Texte, Bücher oder Artikel du gerne liest.
Warum ist das so?
Magst du seine Art?
Seinen Humor?
Wörter, die er verwendet?
Oder seine erfrischende Ehrlichkeit?
Egal warum du den Autor magst.
Die Gründe haben alle einen Ursprung – seine Persönlichkeit.
Und genau das ist, was dein Leser an dir lieben: Dich.
Deine Persönlichkeit.
Durch das Bloggen lernen sie dich besser kennen. Deine Art. Deinen Humor. Wörter die du verwendest. Deine Ehrlichkeit.
Deine Texte klingen nach dir.
Bist du frech und fröhlich.
Steh dazu.
Bau deine Ecken und Kanten bewusst ein.
Verwende Ausdrücke, die du sagst.
Ersetzte (Fremd)Wörter, die du im Alltag nicht benutzt.
Nimm kein Blatt vor den Mund.
Du ärgerst dich?
Dann schreib das.
Erst dann können Kunden zu dir eine Beziehung aufbauen.
Weil deine Wörter echt sind. Ein Teil von dir.
Schreibe so, wie du sprichst. Dann können deine Formulierungen gar nicht anders, als nach dir klingen.
Nimm dir jeden Tag vor, etwas mehr DU zu sein.
Lass Kleinigkeiten einfließen.
Ein Wort, das dich ausmacht, eine Aussage, eine kreative Idee, eine Anekdote, eine Geschichte aus deinem Alltag, ein Witz, ein Gedanke.
Ganz egal was.
Du wirst feststellen, wie schön es ist, du zu sein.
Tipp 2: Nimm den Druck raus
Kreatives Schreiben lässt sich nicht erzwingen.
Je mehr Druck du aufbaust, umso weniger kreativ bist du.
Oft ist Stress der Kreativitäts-Killer Nummer 1.
Schnell noch Content für Facebook produzieren. Endlich die E-Mail an den Kunden schicken. Buchhaltung. Papierkram. Die Liste ist lang. Dazwischen noch einen Blogartikel schreiben.
Und nicht unter Druck setzten.
Ommm.
Du bist die Ruhe selbst.
Oder eben nicht.
Glaube mir. Ich weiß, wie sich das anfühlt, wenn To-dos und Termine im Nacken kleben.
Mir hilft es, kurz aufzustehen. 10 Minuten. Das reicht.
Frische Luft schnappen. Durchatmen.
Zurück an den Schreibtisch und akzeptieren.
Akzeptieren, dass mir nichts einfällt.
Das ist jetzt so. Punkt.
Danach konzentriere ich mich darauf, was ich jetzt aktiv tun kann.
Einen Termin verschieben?
Oder hilft bereits eine Tasse Tee?
Ein kurzer Anruf bei einer Freundin?
Und wenn gar nichts hilft.
Schokolade geht immer.
Oder eine Ideensammlung.
Was es damit auf sich hat, erfährst du im nächsten Punkt.
Tipp 3: Schreib Ideen sofort auf
Du stehst unter der Dusche.
Plötzlich aus dem Nichts …
Eine Idee.
Gedankenblitze schlagen gerne zu, wenn du am wenigsten mit ihnen rechnest.
Umso ärgerlicher, wenn du dich später nicht mehr erinnerst.
Deine Gedanken sind eine Goldgrube.
Mach dir das zu nutzen.
Schreibe alles auf. Jedes Wort. Jeden Satz.
Halte alles fest, was dir gefällt.
Deine eigenen Ideen und die von anderen.
Von anderen?
Ja, von anderen.
Von Autoren, Schriftstellern, Unternehmern, Coaches, Bloggern, Mamas, Komikern.
Ein Satz aus deiner Lieblingsserie.
Ein Wortfetzen.
ALLES.
Es geht nicht darum, sie zu kopieren. Sondern ihre Ideen als Anregung zu nehmen.
Sich davon inspirieren lassen.
Ob ich das auch mache?
Klar.
Jedes Schnipsels wird gesammelt.
Ich verwende Trello. Ein nützliches Tool. Meine Notizen, Listen, Gedanken und Ideen vereint an einem Ort. Immer und überall. Auf dem Laptop und auf dem Handy.
Oder ganz klassisch. Mit Stift und Notizbuch.
Hier ist deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt (Achtung, Wortspiel).
Tipp 4: Sprechen statt schreiben
In deinem Kopf sprudeln die Gedanken.
Alles macht Sinn.
Wäre da nicht dieses blöde Blatt Papier.
Es grinst dich hämisch an.
Verdammt.
Wie sollst du anfangen?
Verzweifelt suchst du nach den richtigen Worten.
Und scheiterst.
Immer und immer wieder.
Die Löschtaste wird zu deinem besten Freund.
Was jetzt?
Du holst dein Handy.
Entsperrst es. Und suchst die Diktiergeräte-App. Wählst die Funktion: Sprache-in-Text (Vielleicht heißt sie bei dir anders. Du brauchst eine Funktion um dein gesprochenes Wort in Text umwandeln zu lassen).
Alles was du jetzt machen musst: Reden.
Rede über deine Gedanken im Kopf. Als würdest du sie einem Freund erzählen. Lass nichts aus. Rede einfach weiter. Solange bis dir nichts mehr einfällt.
Dann drückst du auf Stopp.
Und lehnst dich entspannt zurück.
Den Rest übernimmt dein Smartphone für dich.
Nur noch ausformulieren, ergänzen, anpassen und et voilà.
Deine Gedanken auf Papier.
Erkennst du die wirkungsvolle Ergänzung zu Tipp 1: Schreibe, wie du sprichst?
Dieser Text klingt nach dir.
In diesen Zeilen steckt all dein kreatives Wissen und deine persönliche Note.
Reden ist nicht so dein Ding?
Vielleicht hilft dir der nächste Tipp.
Tipp 5: Einfach schreiben, schreiben, schreiben
Kennst du „Findet Nemo“?
Und die Szene, in der Dorie singt: Einfach schwimmen, schwimmen, schwimmen.
Genau so machst du es auch.
Einfach schreiben.
Du fängst einfach an.
Egal wo. Egal was. Hauptsache du schreibst.
Sch**ss auf Selbstzweifel.
Schreib ohne Punkt und Komma.
Ohne Bearbeitung.
Ohne Löschtaste.
Ohne Korrektur.
Diesen Text wird nie jemand sehen!
Hau alles raus, was dir einfällt.
Ergibt das Sinn? Egal.
Ist es kreativ? Egal.
Nachbessern kannst du später.
Du wirst erstaunt sein, wie gut diese Texte sind.
Da kommen Sätze raus, die hättest du nicht für möglich gehalten.
Geballte Wort-Power und ein netter Nebeneffekt:
Das Gefühl, den inneren Schweinehund bezwungen zu haben, beflügelt dich den restlichen Tag.
Tipp 6: Erstelle eine Mindmap
Es gibt Gurus die sagen dazu Cluster.
Andere nennen es Brainstorming.
Im Grunde geht es um das Gleiche.
Eine Methode, um deine Kreativität anzuheizen.
Wie du es nennst, ist nicht wichtig.
Sondern die Ausführung.
Das TUN.
Die Hilfestellung.
Der Gedankenanstoß.
Genug philosophiert.
Hier die Anleitung:
Nimm ein leeres Blatt Papier.
In die Mitte schreibst du dein zentrales Thema – ein Wort.
Um dieses Wort schreibst du alles, was dir dazu einfällt. Geh in die Tiefe.
Schreibe um die „neuen“ Wörter weitere Begriffe, die dir in den Sinn kommen.
Ganz spontan. Ohne Bewertung.
Jetzt heißt es zusammenfassen und aussortieren.
Finde Oberthemen und verbinde, was dazugehört.
Vielleicht fallen dir auch Fragen ein. Am besten eignet sich hier W-Wörter. Wer, Wie, Was, Wo, Wieso, Warum.
In meinem Fall könnte das sein: Wie schreibt man kreativ?
Denk dabei immer an deine Zielgruppe. Welche Fragen stellen sie sich?
Alles, was nicht passt, streichst du.
Hänge dir die fertige Mindmap in Sichtweite. Deine Gedankenkarte (wie Mindmaps noch genannt werden) inspiriert dich und schenkt dir kreative Impulse, während du schreibst.
Diese Technik ist nicht für jeden.
Mein Fall ist sie nicht. Ist sie was für dich? (Kommentar!)
Übrigens. Wusstest du, dass es in Canva Mindmaps-Vorlagen gibt? Du kannst sie nach Belieben online gestalten, ergänzen, ausdrucken und aufhängen.
So könnte deine Mindmap aussehen:
Tipp 7: Fülle deinen Ideen-Tank auf
Die Welt ist voll mit Kreativität.
Glaubst du nicht?
Ließ ein Buch.
Einen Artikel.
Hör einen Podcast.
Oder schau dich in der Natur um.
Sei offen, neugierig und beobachte.
Die Zeitung im Wartezimmer könnte deine neue Kreativ-Schmiede sein.
Vielleicht ist es eine Überschrift.
Ein Bild.
Ein Satz.
Der dein Interesse weckt (denk dabei an Tipp 3: Schreib Ideen sofort auf!).
Du musst das Rad nicht neu erfinden.
Nur damit wir uns nicht falsch verstehen.
Ich rede nicht von klauen. Oder Copy-and-paste.
Mach den Einfall eines anderen zu deinem.
Erschaffe daraus etwas Neues. Etwas Besseres.
„Kreativität ist die Intelligenz, die Spaß hat.“
ALBERT EINSTEIN
Tipp 8: Erzeuge Bilder
Hast du die Harry-Potter-Bücher verschlungen?
Ja!
Willkommen im Club.
Nicht ohne Grund waren und sind die Bücher von Joanne K. Rowling ein Riesenerfolg.
Sie ist eine Meisterin im bildhaften Schreiben.
Was bedeutet bildhaftes Schreiben?
Wörter lassen bei deinen Lesern ein Bild im Kopf entstehen.
Sie tauchen förmlich in deinen Text ein. Können sie „sehen“.
Wie erzeugst du Bilder im Kopf?
Du musst beschreiben, WIE etwas ist. Werde konkret. Rede nicht um den heißen Brei.
Schreibe nicht: Blumen
Sondern: Rosen, Tulpen, Gänseblümchen
Anstatt: Haus
Besser: Holzhütte, Schloss, Bungalow
Nicht: essen
Dafür: schlingen, knuspern, mampfen
Erzeuge mit bildhaften Wörtern einen Wow-Effekt.
Schreib erst deinen Text.
Danach formulierst du Wörter um.
Das hält dich nicht unnötig auf. Und ist einfacher.
Tipp 9: Nur du und der Text
Du hockst bequem vor deinem Laptop. Heute ist ein guter Tag. Ein produktiver. Das spürst du. Dein Blogartikel wird der Hit. Du atmest tief durch. Deine Fingerspitzen berühren gerade die Tastatur …
Piep, piep.
Eine neue WhatsApp. Dein Blick schießt zum Handy. Wer hat dir geschrieben? Ach so, nur die Nachbarin.
Zurück zum Artikel.
Du setzt zum ersten Wort an.
Plopp.
Eine neue E-Mail. Ist das die Versandbestätigung für dein Buch? Die Zustellung ist heute.
Gedanken sortieren.
Ähm, wo warst du?
Du versuchst deine Gedanken zu ordnen.
Plötzlich fliegt die Tür auf.
„Weißt du wo meine Schlüssel sind?“
Du rollst mit den Augen.
Und beschließt: Der Tag ist doch nicht so gut.
Den Schwarzen Peter hat gerade der falsche bekommen.
Der eigentliche Schuldige heißt Ablenkung.
Ablenkung ist Staatsfeind Nummer 2 (du erinnerst dich: Stress ist Nr. 1).
Nach einer Unterbrechung benötigst du im Schnitt 23 Minuten und 15 Sekunden, um wieder ins Thema zu finden.
Das belegt eine Studie.
3 Störungen kosten dich eine ganz Stunde.
Auf den Tag hochgerechnet …
Oh ja, eine ganze Menge!
Tipp 10: Schreibe wann immer du kannst
Erschaffe dir eine Schreibroutine.
Vielleicht zwischen zwei Coachings?
Nur, wenn du es ernst meinst mit dem Schreiben.
Warum?
Je öfters du schreibst, desto besser wirst du.
Dein Schreibstil verändert sich.
Du wirst einfallsreicher, kreativer, schneller.
Du fühlst dich (selbst)sicherer.
Egal ob es eine Notiz ist.
Eine Kurzgeschichte.
Texte für deinen Blog.
Oder Zeilen an dich.
Das Wichtigste ist, dass du überhaupt schreibst.
Experimentiere. Probiere was Neues aus. Sei kreativ.
Das Ergebnis spielt keine Rolle (außer du veröffentlichst den Text).
Niemand erwartet von dir, dass du ein perfekter Texter bist.
Wie alle Fähigkeiten braucht kreatives Schreiben Übung, Geduld und den Willen, ETWAS zu tun.
Nutze ab jetzt jede Gelegenheit zum Schreiben.
Für den Anfang reicht ein Tagesziel von 200 bis 500 Wörter.
Fühlst du dich damit wohl erhöhst du die Anzahl.
Unser Gehirn ist wie ein Muskel.
Es muss immer und immer wieder trainiert werden.
Bleib dran! Es zahlt sich aus.
Fazit
Kreatives Schreiben steckt in jedem von uns.
Auch in DIR.
Sie ist deine 2. Superkraft.
Gegen langweilige Texte.
Die Superkraft Menschen zu helfen, hast du bereits.
Such dir 3 Tipps aus.
Setzte sie regelmäßig um.
Schreiben oder bloggen kann und soll Spaß machen.
An dieser Stelle (und zum krönenden Abschluss) passt wunderbar eines meiner Lieblingszitate:
„Tu was du willst – aber nicht, weil du musst.“
BUDDHA
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